[Rezension] Infernale

Autorin: Sophie Jordan
Band: 1 von ?
Seitenzahl: 384
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-8167-4 -> Bestellen! 

Erster Satz:
Pressemitteilung:
(...)
Das neue Gutachten zum Homicidal Tendency Syndrome (HTS) belegt, dass das Gen gefährlicher und verbreiteter ist, als bisher angenommen.




Inhalt:
Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet.
Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand.
Niemand sagte: Das geht nicht.
Niemand sagte: Mörderin.
Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?
Sophie Jordan spinnt aus der Frage, wie stark Gene unseren freien Willen beeinflussen, eine actionreiche Jugendbuch-Reihe über den Versuch, sich seiner Vorherbestimmung zu entziehen.  

 
Meinung: 
 (könnte evtl. klitzekleine Spoiler enthalten, wobei ich mir Mühe gegeben habe, dies zu vermeiden)

Sophie Jordan erzählt eine unglaublich mitreißende und schokierend realistische Geschichte, in der "Menschlichkeit" und "Veranlagung" eine große Rolle spielen. Sie schildert die Erlebnisse von Davy und und vielen anderen Menschen erschreckend und doch mitreißend, wodurch ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und sie erzählt sehr detailliert, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie angst haben - oder gejagt bzw. weggesperrt werden. Durch Davy, ein Mädchen mit wohlhabenden Eltern, das an eine der besten Schulen geht und ein musikalisches Wunderkind ist, lernt der Leser zunächst die Sichtweise der Oberschicht kennen und entdeckt zusammen mit ihr, dass nicht alles stimmt, was so erzählt wird und dass nicht alles schwarz und weiß ist.
Unweigerlich wirft sich die Frage auf, in wie weit und unsere Gene definieren.
Ich fand es sehr spannend zu beobachten, wie sich Davy an die neue Situation einfügen musste - ob es ihr passt, oder nicht. Und natürlich stellt sich auch die Frage, inwieweit es in Ordnung ist, zum Wohle der Gemeinschaft Menschen zu entrechten und wegzusperren. Wozu macht es eine Gesellschaft oder den einzelnen Menschen, wenn er aus Angst in Kauf nimmt, dass aberhunderte Unschuldiger Menschen, die vermutlich niemals etwas verbrochen hätten, verurteilt und einem grausamen Schicksal überlässt. Ist dieser Mensch dann überhaupt noch besser als die Menschen, die vermutlich einige unschuldige ohne das "Mördergen" verletzt oder ermordet hätten? Wo ist der Unterschied? Wer steht auf der "Guten" Seite, sofern es die überhaupt gibt?
Dies alles sind Dinge, die in anderer Form schon in der Vergangenheit geschehen sind, was einen ja wirklich auch nachdenklich stimmen kann, wenn man sich die heutigen politischen Ereignisse ansieht.
Auf der anderen Seite legt Sophie Jordan auch großen Wert auf die Perspektive der "Opfer", also der Menschen mit dem "Mördergen". Wem kann man denn noch trauen, wenn einen alle für einen gefährlichen Mörder halten, der sich nur noch nicht geoutet hat? Und was ist mit den "Mördergen"-Trägern, die tatsächlich brutal und gewalttätig sind? Wie überlebt man, wenn man mit solchen Menschen weggesperrt wird?
Mit viel Action und heiklen Themen, sowie charakterstarken Charakteren gelingt Sophie Jordan eine Geschichte, die mich so gefesselt hat wie es in diesem Ausmaß lange kein Buch geschafft hat!
Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Eine unbedingte Empfehlung an euch alle!

Schreibstil:
Durch die Ich-Perspektive erlebt man als Leser hautnah mit, was mit Davy geschieht. Gedanken, Gefühle, Ängste... Einfach alles. Und dadurch berührt einen ihr Schicksal umso mehr, wie ich finde. Sophie Jordan versteht es, einen Leser in ihren Bann zu ziehen und bis zur letzten Seite zu fesseln. 

Cover:
Es ist einfach unglaublich schön gestaltet. Besinders die Farbwahl gefällt mir außerordentlich gut! Allerdings sieht das Mädchen auf dem Cover nicht so aus, wie Davy beschrieben wird und auch das Tatto an ihrem Hals ist "falsch", was mich jetzt nicht soooo sehr stört, weil das Cover einfach so wunderschön aussieht und auch irgendwie die Stimmung des Buches einfängt.

Bewertung:
Ich würde dem Buch gerne 6 von 5 Punkten geben,
weil es einfach unglaublich gut geschrieben und erschreckend realistisch ist und außerdem noch unglaublich tolle Charaktere hat!

 

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